Elbe und Weser Fährfahrt

Gestern habe ich mich auf den Weg nach Schierbrok gemacht. Anstelle der schnellen aber langweiligen Autobahn bin ich über Land gefahren. Was genau genommen nicht stimmt, denn ich musste zwei Flüsse per Fähre überqueren. Also bin ich über Land und Fluss gefahren.

In Glückstadt steht schon eine lange Schlange mit LKWs vor mir am Fähranleger. Aber ein Mann in orangefarbener Weste mit Funkgerät gestikuliert wild und winkt mich nach vorne. Ich solle ganz vor fahren, da stünde schon ein Auto, sagt er. Prima, da wird die Wartezeit nicht lang, denn die Fähre steuert schon den Anleger an.

Während die Autos und LKWs von der Fähre fahren, läuft ein blaugekleideter Mann von der Fähre zu dem Mann in der orangefarbenen Weste. Was sie reden, höre ich nicht, aber sie gestikulieren ausdrucksstark.

Der blaue zeigt auf die LKW-Schlange und auf die Fähre, der orangene zuckt mit den Schultern. Dann dürfen fünf LKWs auf die Fähre. Der Mann in der orangenen Weste erklärt mir, dass jetzt nur fünf Gefahrgut-Laster auf die Fähre dürfen. Die Autos müssen auf die nächste Fähre warten.

Da bleibt Zeit sich am Fähranleger umzuschauen: der „Happytown Beachclub“, ein blau-weißer Container, der als Imbiss oder Kiosk dient, zieht mich nicht an. Der Fähranleger selber ist da schon interessanter mit seinen Schildern und Hinweistafeln.

Und dann kommt auch schon die nächste Fähre und die 20 minütige Fahrt über die Elbe beginnt. Es ist diesig und das Kernkraftwerk Brokdorf ist nur schemenhaft zu sehen. Auf der Elbe ist außer den Fähren gerade kein anderes Boot in Sicht. Der Fahrtwind ist frisch, aber nicht wirklich kalt. Und dann legen wir auch schon am Anleger Wischhafen an.

Jetzt gehts erstmal ein gutes Stück durchs Kehdinger Land und dann weiß ich nicht mehr wie die Landstriche heißen. Und dunkel wird es auch langsam. Nach der Beschilderung erreiche ich die Weserfähre in Vegesack. Und so geruhsam es in Glückstadt zuging, so schnell läuft es hier.

Kurz vor Erreichen der Fähren überholen mich noch zwei Autos, aber ich komme als letztes Auto auch noch mit auf die Fähre. Kaum stehe ich, geht die Fahrt los. Ich mache rasch ein paar Fotos und als ich den Rettungsring der Lemwerder II fotografiere, komme ich mit einem Radfahrer in Funktionskleidung ins Gespräch.

Er erzählt mir, dass in Hamburg in einem Seemanns Heim sehr viele Rettungsringe unter der Decke hängen sollen. Das hatte er in der Bremer Zeitung gelesen. „Du kommst doch aus Kiel“, sagt er mit Blick auf mein Auto „da kannst du doch auf dem Rückweg über Hamburg fahren und dir das anschauen.“ Nach kurzer Überfahrt haben wir Lemwerder erreicht und ganz bald bin ich dann auch in Schierbrok.

2 Gedanken zu „Elbe und Weser Fährfahrt

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