„Wenn man zuerst was gesundes zu sich nimmt, dann ist es danach für den Körper ok, wenn man nicht so gesunde Sachen isst.“ Das ist Seemannsgarn, aber die anderen in der Saftbar am Wilhelmplatz glauben es. Rote Beete, Karotte, Orange, Sellerie, Römer Salat (!) und einen Spritzer Zitronensaft enthält mein Saft, der von seiner Konsistenz eher ein Smoothie ist. Gesund und Lecker.
Wir sind auf dem vierten Kieler Restaurant Tag unterwegs. Die Saftbar am Wilhelmplatz ist unsere erste Station. Auf der ganzen Welt sind am Sonntag Restaurants für einen Tag entstanden. Weltweit sind wir nicht unterwegs, aber von den 23 Pop-up-Restaurants in Deutschland sind immerhin vier in Kiel. Und die besuchen wir. Alle.
Durch den Schrevenpark geht’s ins Café Fleur in eine wunderschöne Wohnung über den Dächern von Kiel. Die vier Mädels, die hier unsere Gastgeberinnen sind, tragen blau-weiß gestreifte T-Shirts, damit alle Gäste wissen, an wen sie ihre Wünsche richten können. Auf dem Esstisch im Wohnzimmer stehen schöne Blumen, in der Küche biegt sich der Tisch unter Kuchen und Quiche. Ein Barista macht Kaffee und Tee und im Wohnzimmer gibt’s Crèpe im Livecooking. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen; der Geräuschpegel kündet von lebhaften Unterhaltungen. Nach Brownie, Tee, Kaffee, Nusskuchen und Eclairs machen wir uns auf den Weg zu Axel und Alexander.
Die beiden sind mit the baker & the bean nicht nur zum vierten Mal in Kiel dabei, sondern sie sind auch die Initiatoren des Kieler Restaurant Tags. Die Idee kommt aus Helsinki, wo 2011 der erste Restaurant Tag stattfand. Im the baker & the bean gibt’s Kaffee und Kuchen. Diesmal in Alexanders geräumiger Altbauwohnung.
Schon der Berg Schuhe im Hausflur kündet von vielen Besuchern. In der offenen Küche und im Wohnzimmer wuseln Kinder und Erwachsene durcheinander. Wir sehen viele bekannte Gesichter. Und ich treffe eine ehemalige Kollegin, die ich viele Jahre nicht gesehen haben. Dann müssen wir weiterziehen. Das vierte Restaurant wartet auf uns.
Empfangen werden wir von einer Reihe Kerzen, die in einen Hinterhof in der Legienstraße leiten. Links im hof heißt heute das Pop-up-Restaurant und sonst die Siebdruck-Werkstatt zweier Kieler Künstlerinnen. Hier gibt’s zum Abschluss Rotwein und Suppe: Kürbis und Tomate. Wir treffen Menschen, die wir schon in den anderen Restaurants getroffen haben, sitzen um einen großen Arbeitstisch und lachen viel.
Die bunten Cupcakes zum Nachtisch lasse ich aus, obwohl einige davon Toffifee enthalten. Ich höre zum ersten Mal von der verstorbenen Kieler Künstlerin Gretel Riemann, die vorher hier ihr Atelier hatte. Und dann lernen wir noch etwas über Siebdruck.
Zufrieden und satt machen wir uns auf den Heimweg und freuen uns schon auf den nächsten Restaurant Tag am 18. Mai 2013.
Genau so war es, lecker und nette Menschen.
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