Auf der Pier von Capitola sehe ich viele Angler sitzen. Ein Mann in einem großkarierten Hemd, Shorts und weißen Haaren fällt mir besonders auf. In meiner Phantasie sammelt er Strümpfe: linke Frauenstrümpfe.
Er ist ganz nervös. Die Frau des Anglers neben ihm hat ihre Sneaker und die Strümpfe ausgezogen. Auf dem rechten Schuh liegt der Strumpf greifbar nah, der linke ist tief in den Schuh gesteckt.
Er holt hektisch seine Angelleine ein, stellt die Rute beiseite und nimmt den Blinker ab. Dann beginnt er, in seinem Kasten mit den verschiedenen Blinkern zu kramen.
Er atmet durch. Seine Sammlung umfasst 2541 linke Frauen-Strümpfe, seit seiner Jugend jagt und sammelt er. In seinem Haus bewohnen die linken Frauen-Strümpfe ein eigenes Zimmer.
Er wartet auf die richtige Gelegenheit. Der Angler neben ihm muss einen Fisch an die Angel bekommen, beide wären abgelenkt und er könnte sich den Schuh nehmen und den Strumpf herausholen. Ganz selbstverständlich, aber mit klopfendem Herzen.
Schimm-dimm-dimm-dimmm-Schimm-dimm-dimm-dimm-Schi „Hallo“, die Frau spricht aufgeregt in ihr Mobil-Telefon. Dabei nimmt sie sich ihre Schuhe und Strümpfe, zieht diese an und eilt davon.
Und in Wirklichkeit ist wahrscheinlich alles ganz anders.
Hallo Susanne,
schreibe weiter.! Deine Geschichtchen machen so Lust auf meeeehhhhrrr!
Danke, mach ich 🙂