Auf der Holtenauer Hochbrücke

„Mein Müll muss mit“, sagt ein Schild am Parkplatz der Holtenauer Hochbrücke. „Ich liebe dich“, ruft in rosa die pink grundierte Rückenlehne einer Sitzbank ebendort.

Auf der Bank liegt aufgeschlagen ein Hochglanzheft mit nackten Männern und Frauen. Im Gras drumherum unzählige benutze Taschentücher. Sonntagabend an der Holtenauer Hochbrücke.

Den kurzen Fußweg zur Brücke, den sich Radfahrer und Fußgänger teilen, rasen braungebrannte Radfahrer herunter und keuchen behelmte hinauf.

Auf der Brücke warten Shipspotter mit riesen Objektiven oder Minikameras auf die dicken Pötte aus der Schleuse.

Die Hochbrücke schwingt unter dem Verkehr. Die Reifen surren auf dem Asphalt. Busse lassen meine Haare fliegen und auf der Brücke weht eine Brise.

Am Himmel schweben zwei gelbe, ein roter und ein blauer Ballon. Von oben sind die beiden Kanalufer dicht bewaldet. Über dem Wald hebt sich die Stadtsilhouette mit Fernsehturm, Wasserturm und Kran hervor. Die Förde glitzert im Hintergrund.

Zwischendurch gibt es immer wieder Momente in denen die Brücke menschen-, fahrrad- und autoleer ist. Nur Beton, blauer Himmel und Sonnenschein.

5 Gedanken zu „Auf der Holtenauer Hochbrücke

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