Am faszinierensten im Aquarium an der Kiellinie finde ich den Heringsschwarm. Bei denen im Becken ist richtig was los: sie schwimmen unermütlich im Kreis herum. Aber im Schwarm und damit ist viel Bewegung im Becken. Ein weiterer Schwarm bevölkert das Aquarium: Zehntklässler.
Die Aufmerksamkeit der Schüler gilt allerdings nicht den Fischen, sondern einander oder den zahlreichen Smartphones und Tablets. Ein Grüppchen Jünglinge lümmelt am Rand eines Wasserbassins, ein weiteres auf den wenigen Stühlen im Aquarium. Eine Schülerin steht mit dem vorträgehaltenden Lehrer am Heringsbecken, eine weitere drückt ihr Smartphone auf das Glas eines Aquariums mit bunten Süßwasserfischen.
Dann heißt es für die Schüler Aufbruch und Treffen am Seehundbecken. An solche Schulausflüge erinnere ich mich noch gut. Es muss einen offiziellen Programmpunkt geben und danach gibt’s Freizeit in der Stadt. Wir sind in der neunten und zehnten Klasse bevorzugt nach Hamburg zum Shoppen gefahren. Sehr gut erinnere ich mich, dass uns in einem Klamottenladen die Housemartins mit „Caravan of Love“ begrüßten und dass wir mit der Bahn nach Hamburg gefahren sind. An den offiziellen Teil habe ich keinerlei Erinnerung.
Nachdem ich noch eine Weile die einzelnen Becken – auch ein trockengelegtes, das einen Blick hinter die Kulissen erlaubt – betrachtet habe, gehe ich hinaus. Die Schüler stehen vorm Seehundbecken, in dem die Seehunde gerade gefüttert werden. Da ist bei den Jugendlichen ein bisschen Begeisterung zu hören. Mir gefällt am besten, wie die Möwen versuchen, den Seehunden die Fische wegzuschnappen, die eine junge Frau ins Becken wirft. Die Möwen verlieren. Jedes mal.
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