Ich nähere mich der Förde heute über das Gelände des Landeshauses; der Weg führt schnurgerade vom Düsternbrooker Weg zur Kiellinie. Als das Landeshaus den Blick auf die Förde frei gibt, sehe ich dieses Ding, das ich bisher immer als Seezeichen auf dem Trockenen abgespeichert hatte. Vor dem grauen Himmel sieht es so aus, als würde es orange leuchten.
Das könnte ich mal nachschlagen und überhaupt weiß ich nichts über das historische Gebäude des Landtags. Ein Infopanel schafft schon vor Ort Abhilfe. Nachdem ich aufgebe, auf dem Bildschirm rumzuwischen, entdecke ich einen Trackball und zwei Tasten. Und siehe da: richtig bedient, gibt das Infopanel seine Information Preis.
Das Ding ist weder Seezeichen noch Rakete, sondern die Arbeitslampe, geschaffen vom norddeutschen Künstler Stefan Kern. Wenn sie leuchtet, tagt der Landtag. Vor dem grauen Himmel sieht’s so aus, als würde sie leuchten. Ein Blick durch die Fenster des Plenarsaals zeigt Leere, also leuchtet die Arbeitslampe nicht.
Das Gebäude, in dem seit 1950 der Schleswig-Holsteinische Landtag sein Zuhause gefunden hat, wurde 1888 als Marineakademie eingeweiht. Das reicht mir an Information vor Ort. Zwar sind die Auszüge aus den Briefen eines Offiziersanwärters über den Alltag in der Marineakademie sehr spannend, aber die Kälte, die über meine Füße in meine Beine klettert, ist stärker und nötigt mich zum Weitergehen.
das wusste ich bisher nicht.
Mist, jetzt hab ich was gelernt!!
Wofür hast Du es gehalten? Seezeichen? Rakete? Oder gar nicht beachtet?
Susanne, nun habe ich auch wieder etwas von meiner Stadt gelernt. DANKE! Also für mich lohnt es immer Deinen Blog zu lesen. 🙂
Schön, das freut mich.