Kannibalische Schwestern

Auf dem Weg zum Fördeufer in Mönkeberg sehe ich zwei Frauen auf den Stufen vor einem Einfamilienhaus stehen und rauchen. Beide sind gleich groß, ungefähr im gleichen Alter und haben lange graue Locken. In meiner Phantasie sind es Schwestern, die vor zwei Wochen den Ehemann der einen ermordet und zerstückelt haben.

Heute gab es Hüftsteak und einen schönen Salat zum Mittag. Zum Glück haben sie alle Gefriertüten, die guten, die keinen Gefrierbrand verursachen, sorgfältig beschriftet. Nachdem sie den Mann der jüngeren Schwester erschlagen hatten, hat die ältere Schwester, eine arbeitslose Schlachtergesellin, den leblosen Körper fachmännisch zerteilt.

Die frisch gebackene Witwe hatte die Männerfleischteile eingefroren. In der großen Gefriertruhe war gerade genug Platz, um den zerstückelten Mann aufzunehmen. Den Tisch deckten sie heute mit dem Service von der Oma und Stoffservietten. Zum Essen tranken sie ein Glas Rotwein.

Die Zigarette nach dem Essen rauchten sie natürlich draußen, damit die Gardienen keinen Grauschimmer bekamen. Das hatte er einfach nicht verstanden.

Und in Wirklichkeit ist wahrscheinlich alles ganz anders.

4 Gedanken zu „Kannibalische Schwestern

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